By Nina
Jeder Mensch hat wahrscheinlich eine Passion – sei es für ein Hobby, eine Sportart, Musik oder Kunst. Man spricht davon, dass jemand ‘in seinem Element’ oder ‘Feuer & Flamme’ ist. So etwas verbindet normalerweise auch. Leute finden sich zusammen, weil sie eine Begeisterung für etwas teilen. Andere schließen sich zusammen, weil sie ein bestimmtes Ziel haben, auf welches sie gemeinsam hinarbeiten. Das ist auch beim Mountainbiken so.
Begeisterung am Mountainbiken
Die Gründe, warum jemand für diese wunderbare Sportart brennt, können durchaus unterschiedlich sein. Die Schnittmenge liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen Spaß, Adrenalin, Freiheit, dem Naturerlebnis, der sportlichen Herausforderung, der Möglichkeit den Alltag hinter sich zu lassen und etwas für Körper und Fitness zu tun. Diese Motivationen, sind bei dem Einzelnen einmal mehr und einmal weniger ausgeprägt. Aber generell kann man doch schon sagen, dass Mountainbiken verbindet.
Vielleicht liegt es an der Jahreszeit, aber gerade in den sonnenarmen Monaten, scheint diese Verbundenheit nicht so stark ausgeprägt zu sein. Da entstehen in Gruppen beispielsweise Diskussionen, warum eine bestimmte Art des Mountainbikens ‘besser’ sei als eine andere. Anstatt Leidenschaft und Begeisterung für die Sportart zu verbreiten, wird an dem Gegenüber herum kritisiert. Da hört oder liest man die komischsten Kommentare. Für den einen sind “die Hardtail-Fahrer antiquiert”. Da wird die Meinung vertreten, dass sie das “zeitgemäße Mountainbiken” wohl noch nicht entdeckt hätten, “weil sie ja nur auf Forststraßen unterwegs” wären. Da wird dann auch noch unterstellt, dass das ja wohl keinen Spaß machen könne. Dass einige Cross Country Fahrer auch mit dem Hardtail diverse Downhillstrecken in einem beachtlichen Tempo runter brausen, wird einfach ignoriert.
Der Ton macht die Musik
Dann sind die E-Bikes natürlich immer ein heißes Thema. Das wäre ja nur etwas für Leute, die “offensichtlich nur noch mit Motor den Berg rauf kommen” und “dort ja eigentlich nicht hingehören” würden. Es ist dann von E-Bikern vs. Bio-Bikern die Rede. Bio-Biker? Wirklich jetzt? Da sind viele Dinge manchmal schnell daher gesagt, aber fair ist es eigentlich nicht. Vor allem, wenn man die Situation des Anderen gar nicht kennt. Ich fahre auch lieber ohne Motor, kenne aber genügend Mountainbiker, die gerne mit dem E-Bike trainieren. Andere sehen nach Verletzungen darin eine Alternative, um schonend wieder in den Sport zurückzukehren. In manchen Fällen kann es sogar eine der wenigen Möglichkeiten sein, den Sport überhaupt weiterhin ausüben zu können. Man kann Dinge ja diskutieren und sich kritisch äußern, aber der Ton bei diesen Diskussionen lässt echt oft zu wünschen übrig. Und andere kleinzureden ist sowieso total uncool.
Weniger Unterschiede, mehr Gemeinsamkeiten
Es wäre schön, wenn wir uns vielleicht einmal wieder darauf besinnen könnten, dass wir alle den gleichen Sport lieben. Für die Wahl der Disziplin oder des Rads gibt es im Normalfall gute Gründe. Außerdem liegt die Entscheidung ja bei jedem einzelnen. Vielleicht schauen wir mal wieder mehr darauf, was wir alles gemeinsam haben und nicht, wie wir uns voneinander unterscheiden. Wenn die großen Emotionen nur noch in negativer Weise zum Vorschein kommen, ist das schade. Emotionen sind doch wohl besser auf einem wunderschönen Trail aufgehoben, den man mit Spaß gemeinsam fährt.
Vielleicht könnte man auch weniger in Schubladen denken und einfach ein bisschen offener sein. Ist das nicht auch das, worüber man sich freut, wenn man irgendwo neu dazu kommt? Leute, die offen auf einen zugehen und einen in einer Gemeinschaft aufnehmen? Und vielleicht findet man bei einem kühlen Getränk ein paar Gemeinsamkeiten, die man so gar nicht erwartet hätte. Es ist doch super, dass es diese vielseitige Mountainbike Community gibt und jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass sich alle wohl fühlen.
In diesem Sinne – lasst uns doch einfach die Gemeinsamkeiten feiern, und nicht die Unterschiede. Denn, Mountainbiken verbindet. Ein paar positive Vibes bitte!